Stolper Funkturm sendet keine Signale – Gibt es neue Hoffnung?

Schlechter Handy-Empfang gehört zum Alltag der Bürger*innen aus Stolpe und Gummlin. In Zeiten von Homeschooling und Homeoffice, gepaart mit einem stockenden Breitbandausbau, wiegt dieses Problem besonders schwer. Doch sollte die Empfangs-Lücke längst geschlossen sein.

Die Gemeinde stellte nach einer Einwohner*innen-Versammlung zur Standortsuche bereits im Herbst 2017 (!) der Deutschen Telekom ein Grundstück zur Errichtung eines Funkmastes zur Verfügung. In den weiteren Monaten wurden die Geduldsfäden der Gemeinde auf eine harte Probe gestellt. Zunächst war der Masthersteller in eine Insolvenz geraten, anschließend waren besondere, lange Zeit beanspruchende Hürden in der Baugenehmigung zu überwinden, bevor der Mast schließlich in der Woche vor Ostern 2020 errichtet wurde. Bei den Bürger*innen keimte inmitten des ersten Lockdowns große Hoffnung auf. Guter Empfang und schnelles mobiles Internet waren in greifbarer Nähe, wäre da nicht der Streit um 40cm Verlegetiefe des Glasfaseranschlusskabels. Während sich die Telekom auf eine Verlegetiefe nach Telekommunikationsgesetz von 60cm beruft, verlangt der Landkreis 100cm. Die Auseinandersetzung mündete für 250m Anschlusskabel in einen Rechtsstreit.

Um die Inbetriebnahme des Mastes vor Abschluss des Klageverfahrens für die Bürger*innen zu ermöglichen, hat die Gemeinde angeboten die Differenz der Tiefbaukosten zu übernehmen. Die Telekom lehnte dieses Angebot mit Verweis auf das EU-Beihilferecht ab. Aktuell prüft die Telekom auf Bitte der Gemeinde, ob der Mast auch per Richtfunk betrieben werden kann. In diesem Falle könnte der Mast übergangsweise ohne Glasfaseranschluss Signale senden. Ausgang offen.

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